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a lyrical collection

Schreiben ist für mich ein Ventil. Manchmal schreibe ich und merke erst in dem Moment, als mein Stift über das Papier kratzt, was da gerade aus mir heraus muss. Das hier ist ein Auffangbecken, eine Polaroid-Fotowand. Momentaufnahmen aus meinem Erleben, so divers und versatil, wie der Mensch nun einmal ist. Oder zumindest der Mensch, der ich bin. Und vielleicht auch hin und wieder du, wenn du dich darin wiederfindest. 

Menschen wie Kuchen

Manche Menschen sind wie Kuchen.

Wie so Hochzeitstorten, if you know what I mean. Von außen sehen sie aus wie ein UNESCO Welterbe, aber du weißt ganz genau: ein Stück davon essen willst du nicht. So beeindruckend das Ding auch von außen aussieht - innen ist tote Hose. Sobald man das Messer ansetzt, steht man plötzlich vor irgendeinem super öden Rührteig, der so trocken ist, dass es dem Körper Wasser entzieht, wenn man reinbeißt. An dem wirst du dir ein Stück Zahn abbrechen, weil er viel zu fest gepresst wurde und für den Rest des Tages liegt er dir schwer im Magen, da das Verhältnis von Zucker, Mehl und Backpulver eher  für einen Anschlag, als den menschlichen Körper geeignet ist. Ein Albtraum in Fondant. 

Aber dann, ab und zu, in ganz seltenen und dadurch nur umso außergewöhnlicheren Überraschungsmomenten, steht man plötzlich vor einem Kuchen, der ganz anders ist. Von außen steht er besagter Torte in nichts nach, im Gegenteil. Vielleicht trägt er nicht ganz so viel Zuckermasse zur Schau, das essbare Dekor hält sich in Grenzen, doch gerade diese Natürlichkeit ist es, die ihn so herausstechen lässt aus den Teigmassen. Irgendetwas fasziniert dich an diesem Stück Gebäck, du kannst nur nicht genau sagen, was es ist. Erst als du ihn anschneidest, vielleicht noch etwas misstrauisch nach all den enttäuschenden Süßspeisen-Erfahrungen, begreifst du: dieser Kuchen ist nicht aus plumpem Rührteig. Plötzlich stehst du vor einer Crème-Schichttorte, vor Fruchtmassen und der genau richtigen Menge an Sahne, vor Crunch-Elementen und flüssigen Schokokernen und allem, womit du nicht gerechnet hättest. Egal, wie viele Stücke du von diesem Kuchen isst, dir wird nie langweilig werden, du wirst ihn nie satt haben und er wird nie aufhören, dich zu begeistern. Und dir wird klar: von außen konntest du zwar nicht sehen, was in ihm los ist aber irgendwie konntest du es erahnen. Irgendwie hat dieser beeindruckende Inhalt nach außen gestrahlt. Vielleicht gerade, weil seine Fondant-Decke etwas dünner war, als bei anderen. Vielleicht gerade, weil er nicht durch übertriebenes Design von seinem wenig beeindruckenden Inneren ablenken musste. Vielleicht, weil du seine Füllung spüren konntest, lange bevor du sie gesehen hast. 

Wie dem auch sei. Ich glaube, manche Menschen sind wie Kuchen. Ich habe zumindest schon solche getroffen. 

wenn ich ganz ehrlich bin

Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich meistens nicht, was ich tu

tanz auf dem Seil und mach plötzlich dann die Augen zu

jede Kleinigkeit muss kontrolliert ins Muster passen

nur wenn's wichtig wird, kann ich es dann drauf ankomm' lassen

Taschen leer, doch die Hose ist dick

ich renn voraus, doch mein Kopf kommt nicht mit

baller mich zu, gib mir To-Dos, dass ich nicht schlafen brauch

mach Musik an, wenn es still ist, wird mein Kopf so laut

​

vielleicht will ich immer mehr, als ich auch schlucken kann

vielleicht ist mein Atem doch nicht so lang

vielleicht bin ich, wenn man näher kommt, ja doch nicht so groß

vielleicht krieg ich meine Ängste nicht los

vielleicht schieb ich grundlos Panik

vielleicht fühl ich manchmal gar nichts

vielleicht kann ich dir die meiste Zeit nicht sagen, was mein Plan ist

und vielleicht krieg ich das alles doch nicht ganz alleine hin

wenn ich ganz ehrlich bin.

Ceasefire 

today is a good day

a day to learn sitting and watching

all calm and in silence

to listen to music that carries emotions

and never think twice if 

the things that you did 

did make sense cause

they did whilst you did them 

to you

so today is a good day

a day to learn being at peace

with yourself

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